Am 11.01.24 hat der Historiker Gerd Naumann vor 42 interessierten Naturfreunden und Gästen in der Jugendherberge Plauen einen Vortrag über die Zerstörung Plauens im 2. Weltkrieg gehalten.
Durch eine detaillierte Power-Präsentation und klug gewählten sowie einprägsamen Worten ging er am Anfang auf die Überlegungen einiger Militärs ein, wie der Einsatz von Kampf- und Jagdflugzeugen die militärischen Auseinandersetzungen erfolgreich zum Sieg führen könnte. Entscheidend war dabei auch die Aussage, dass besonders durch Zerstörung ziviler Objekte und Personen, die Moral der Bevölkerung negativ beeinflusst werden sollte. Vergleiche zu den gegenwärtigen Kriegen tun sich dabei auf.
Bereits im Herbst 1944 wurden durch zwei Bombenabwürfe in der Südvorstadt von Plauen getestet, welcher Zerstörungsgrad und welche Reaktion der Bevölkerung erreicht werden kann.
Immer mehr bekam danach die Plauener Bevölkerung die Wucht und Schwere des modernen Krieges mit all seinen Zerstörungen und Leiden zu spüren, wobei der Höhepunkt in der Nacht vom 10.April 1945 erreicht wurde. Ausschlaggebend war dabei auch eine Liste der Royal Air Force vom 07. Februar 1945, wobei unter anderem Plauen als Hauptziel für ein Flächenbombardement festgelegt war. Diese Festlegungen basierten auf der vorhandenen Produktion von Kriegsmaterial in Plauen, den Verschiebebahnhöfen und verschiedene Industrieanlagen.
Mit fundierten Wissen hat Gerd Naumann diese Zeit analysiert und aufbereitet. Es war unglaublich detailliert aber auch bedrückend wie er diese Ereignisse darlegte.
Viele Parallelen zu den heutigen Kriegen können daraus abgeleitet werden.
Zwei Naturfreunde haben aus eigenem Erleben berichtet, wie sie dieses Bombardement selbst bzw. ihre Eltern erlebt haben.
Selten war bei einem Vortrag die Aufmerksamkeit und innere Angespanntheit so groß, wie bei diesem Vortrag von Gerd Naumann. Vielen Dank an Gerd Naumann dafür.
von Bernd Wächter, Ortsgruppenvorsitzender Plauen