Die NaturFreunde gründeten sich 1885 in Wien als touristische Selbsthilfeorganisation der Arbeiterbewegung. Die gegenseitige Solidarität war auch dringend erforderlich, denn Eisenbahnfahrkarten oder Übernachtungsplätze in Herbergen waren praktisch unerschwinglich. Mit dem Gruß „Berg frei“ kämpften die NaturFreunde für das freie Wegerecht in der Natur und gegen Betretungsprivilegien von Adel und Bürgertum. Neben dem Eintreten für ein gleiches Wahlrecht befanden sich die NaturFreunde auch beim Kampf um den 8-Stunden-Tag an der Seite der Gewerkschaften. Der Arbeiterfreizeitverein fand in den folgenden Jahren regen Zulauf. 1909 finden die NaturFreunde erste Anhänger in Sachsen. Acht Mitglieder der "Freien Turner" in Dresden-Löbtau bilden die erste Ortsgruppe in Sachsen und wählen Max Gnauck zum Obmann. Im Herbst des gleichen Jahres gründet sich eine weitere Ortsgruppe, die Ortsgruppe Plauen.
Ab 1914 wurde in Eigeninitiative und unterstützt durch Kleinstspenden und Anteilsscheine mit dem Bau von NaturFreundehäusern begonnen. Das erste selbst erbaute NaturFreundehaus in Sachsen ist das "Zirkelsteinhaus" in der Sächsischen Schweiz. Es wird von der Ortsgruppe Dresden errichtet. Das Haus am Fuße des Zirkelsteins, wenn auch leider kein NaturFreundehaus mehr, empfängt heute immer noch naturliebende Wanderer und Gäste.
1933 wurden die NaturFreunde verboten, zahlreiche Mitglieder verhaftet und umgebracht. Die Häuser wurden enteignet. Einige NaturFreunde hielten den alten Zusammenhang illegal aufrecht, unterstützten aktiv den Widerstand oder kämpften in den alliierten Streitkräften gegen das faschistische Deutschland. Mitglieder der Naturfreunde-Opposition (VKA) und des TVDN gingen im Auftrag ihrer Parteien nach Böhmen und leisteten in den Grenzgebieten zu Sachsen und Schlesien antifaschistische Arbeit. Mehr als 200 Mitglieder aus sächsischen Ortsgruppen des TVDN werden von den Nazis verfolgt, inhaftiert, verurteilt oder getötet. 80 Mitglieder der VKA werden für ihre antifaschistische Arbeit langjährig inhaftiert. Mehr als 20 Naturfreunde werden hingerichtet.
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges dürfen in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) die Vereine, die vor dem Krieg bestanden, nicht mehr aktiv werden. Ein Teil der früheren NaturFreunde findet den Weg in die Arbeitsgemeinschaften "Natur- und Heimatfreunde" im Kulturbund der DDR, ein anderer Teil in die "Sektionen Touristik" der lokalen Sportgemeinschaften (SG) bzw. Betriebssportgemeinschaften (BSG).
1990 finden die NaturFreunde ihren Weg zurück nach Sachsen. Anfang März findet die Gründungsversammlung der "Naturfreunde-DDR e.V." im ehemaligen Naturfreundehaus Königstein statt. Zur sogenannten Gründungswanderung der Dresdner NaturFreunde Mitte März 1990 kommen mehr als 200 Teilnehmer.